HYALURONSÄURE
("HAUTFILLER")

Was für eine Substanz ist Hyaluronsäure?

Hyaluronsäure ist ein langkettiges „Zuckermolekül“. 
Sie kommt als natürlicher Bestandteil im Bindegewebe des Menschen vor und erfüllt hier verschiedene Funktionen, die auf ihren besonderen chemischen Eigenschaften beruhen, allen voran, dass sie sehr grosse Mengen Wasser binden kann.

Die in der ästhetischen Medizin verwendeten Hyaluronsäuren werden biotechnologisch gewonnen – tierische Produkte kommen nicht zum Einsatz.

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Der zunächst instabile Zucker Hyaluronan wird durch Stabilisatoren vernetzt und damit so stabilisiert, dass das körpereigene Enzym Hyaluronidase nicht wirken kann. Die Fliesseigenschaften und die Beschaffenheit der fertigen Hyaluronsäure-Gele sind durch die Art der Stabilisierung sehr unterschiedlich. Daher wird je nach behandelter Falte und Gewebe ein unterschiedliches geeignetes Produkt ausgewählt.

Anwendung und Einsatz von Hyaluronsäure-Fillern

Hyaluronsäure ist ein Hydrogel, der Haupteffekt ist daher eine Volumisierung. Durch Injektion einer Hyaluronsäure wird das unterspritzte Gewebe um das injizierte Volumen vergrössert – und dadurch Falten gehoben und geglättet, Gesichtspartien remodelliert oder das Hautvolumen aufgebessert.

Zur Behandlung mit Hyaluron eignen sich somit die meisten Falten, die nicht ausschließlich mimisch (durch muskuläre Bewegung) bedingt sind. Wir bezeichnen diese als statische Falten.

Die Behandlung mit Hyaluronsäure kann in drei Hauptbereiche gegliedert werden: 

Wiederherstellen, Verbessern und Auffrischen der Haut.

Wiederherstellung von Volumen und Reduktion altersbedingter Falten, Faltenglättung

  • Glätten von Falten um die Augen, wie z. B. Krähenfüße, Verminderung von Vertiefungen der Tränenrinne („Augenringe“), 
  • Nasolabial- und Mentolabialfalten („Merkel-/Nussknackerfalte“), 
  • Lachfalten der Wangen („Akkordeonfalten“),
  • Falten rund um den Mund („Plisseefalten“),
  • oberflächliche Revolumisierung z.B. des Gesichts, der Hände, des Halses und Dekolletés.

Konturierung und Formgebung um z. B. Proportionen und Asymmetrie im Gesicht auszugleichen. Mit Hyaluronsäuren kann auch konturiert und geformt werden, wie bei

  • bestehendem oder durch den Alterungsprozess entstandenem Volumenverlust im Mittelgesicht,
  • der Volumisierung, Konturierung oder dem Asymmetrieausgleich der Lippen
  • der Harmonisierung der Kinn- und Kieferlinie
  • beim Aufbau der Wangen und
  • der nicht-operativen Korrektur der Nase. 

Oberflächliche Revolumisierung und sichtbare Verbesserung der Hautqualität für ein frisches und jüngeres Hautbild

  • Gesicht: Glätten und Reduzieren von feinen Linien und Fältchen, Verbesserung der Hautelastizität und Verbesserung der Hautqualität (z.B. bei lichtgeschädigter Haut oder eingesunkenen Aknenarben),
  • Hals & Dekolleté: Verbessern die Glätte, Struktur und Spannkraft der Haut,
  • Hände: Verbessern der Hautqualität, Struktur und Spannkraft, das Durch­scheinen der Blutgefäße wird gemildert

Nicht primär geeignet für Filler sind mimische Falten wie Zornesfalte, Stirnfalten und Krähenfüsse, bei denen eine Muskelentspannung erreicht werden muss und daher das Muskelrelaxans Botulinumtoxin die erste Wahl ist. 

Die Interaktive Behandlungsübersicht ist lediglich in der Desktop Version verfügbar.

Für welche Falten und Regionen ist Hyaluronsäure als „Filler“ geeignet?

Augenringe und Tränenrinne
Kinnkorrektur
Lippenunterspritzung
Marionettenfalten
Nasolabialfalten
Nasenkorrektur
Plissée
Jawline
Wangenaufbau

Wie läuft eine Unterspritzung mit Hyaluronsäure ab?

Eine Behandlung beginnt mit einer Beratung, in dem wir zunächst zunächst deine Poblemzonen analysieren und Wünschen besprechen, dann realistische Ziele abstecken und schliesslich die Möglichkeiten in Form der jeweiligen Behandlung festlegen.  Diese kann dann direkt im Anschluss durchgeführt werden oder, falls gewünscht, in einem erneuten Termin stattfinden. 

Eine Fotodokumentation wird bei jeder Behandlung zur Verlaufsanalyse durchgeführt.

Anschließend wird die jeweils speziell ausgewählte Hyaluronsäure mittels speziellen Kanülen oder Nadeln injiziert.

Nach der Behandlung erhalten Sie von uns jeweils entsprechende Verhaltensregeln zu Ihrer Behandlung.

Risiken und Nebenwirkungen von Hyaluronsäure

Wir möchten niemandem Angst machen und von einer Behandlung abhalten, aber sind der Meinung, dass zu einer professionellen ärztlichen Aufklärung auch die Information aller Risiken und möglichen Nebenwirkungen gehören sollte. An dieser Stelle daher ein kleiner Überblick.

Erwartbare Begleiterscheinungen

Zu den häufigsten normalen Begleiterscheinungen gehören Rötungen, Hämatome und Schwellungen an den Einstichstellen. Diese klingen in der Regel nach kurzer Zeit wieder ab.

Allergische Reaktionen

In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Das kann sofort nach der Behandlung passieren, oder auch erst nach einigen Tagen, Wochen oder sogar Monaten. Wenn Sie bemerken, dass Ihre Haut ungewöhnlich stark reagiert, wenn sich dauerhaft Schwellungen und Ödeme bilden oder wenn Sie andere Symptome einer allergischen Reaktion bemerken, sollten Sie sich zeitnah wieder bei uns vorstellen.

Infektionen

Ein weiteres, wenngleich geringes Risiko bei der Anwendung von Hyaluronsäuren ist das Auftreten von Infektionen. Eine ungeschminktes Erscheinen zum Termin und eine sorgfältige Reinigung und Desinfektion der Haut vor der Behandlung soll dem vorbeugen. Nach der Behandlung sollten am selben Tag keine Kosmetika aufgetragen werden, um eine Verunreinigung der behandelten Stellen zu vermeiden.

Arterielle Komplikationen

Ein sehr seltenes, aber ernstes Risiko bei jeder Hyaluronsäureunterspritzung mit ist die arterielle Okklusion. Das bedeutet, dass ein Blutgefäß durch das injizierte Gel verstopft wird, was zu ernsthaften Komplikationen führen kann. Wenn die Behandlung jedoch von einem erfahrenen Arzt durchgeführt und die BAP-Technik korrekt angewendet wird, ist das Risiko einer arteriellen Okklusion bei der Profhilo Behandlung überaus gering.

Obwohl es also Risiken bei der Anwendung von Profhilo gibt, sind diese in der Regel gering und gut beherrschbar. Wichtig ist, dass Sie die Behandlung von einem qualifizierten Experten durchführen lassen. So können Sie sicherstellen, dass Sie von den Vorteilen der Profhilo Behandlung profitieren, ohne unnötige Risiken für ihre Gesundheit einzugehen.

 

Hyaluronsäure-Behandlungen: what to do when they fail?

Hyaluronsäure ist in der ästhetischen Medizin wie beschrieben ein Alleskönner. Doch bei unsachgemäßer Behandlung oder Verwendung minderwertiger Hyaluron-Filler kann einiges schiefgehen. Oft stellen sich unsere Patient:innen dann mit Unebenheiten, Wülsten, Knötchenbildung oder überfülltem Aussehen vor.

Mit dem Medikament Hyalase kann die Hyaluronsäure glücklicherweise meist wieder aufgelöst werden. Hier die wichtigsten Facts im Überblick:

Was für eine Substanz ist Hylase? 

Hylase ist die Bezeichnung für das Enzym Hyaluronidase, das die Fähigkeit zum Auflösen von Hyaluronsäure besitzt. Der menschliche Körper produziert in geringen Mengen auch selbst verschiedene Typen Hyaluronidase, weswegen injizierte Hyaluronsäure nach einiger Zeit abgebaut wird.

Das Medikament Hylase ist viel stärker konzentriert als körpereigene Hyaluronidase und wirkt daher sehr schnell und effektiv. Es verflüssigt in wenigen Stunden die unterspritzte Hyaluronsäure und das Immun-/Lymphsystem transportiert die Überreste ab. Auch bei einem Gefäßverschluß- oder kompression, wo die Durchblutung des Gewebes durch den Filler unterbrochen ist, wird dieses Prinzip wirkungsvoll verwendet.

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Wie erfolgt die Behandlung mit Hylase? 

Wir analysieren sorgfältig die betreffende Hautregion, wo und wieviel Hylase erforderlich ist. Faktoren wie Vernetzungsgrad, Menge und Verteilungsfläche der Hyaluronsäure sind wichtig, wie lange die Hyaluronsäure schon vor Ort ist dagegen meistens nicht (siehe FAQs). Anders als z.B. bei Botulinumtoxin, wo es Richtwerte gibt, arbeiten wir hier nicht mit absoluten sondern unseren eigenen Erfahrungswerten für die Dosis der Hylase

Das Schmerzempfinden bei der Behandlung variiert von Person zu Person. Das Injizieren der Hylase kann ähnlich bei einem Insektenstich etwas „brennen“, endet aber unmittelbar nach der Injektion wieder. Es kann vorab mit Lidocain ein örtliche Betäubung erfolgen.

Anders als z.B. bei Botulinumtoxin, wo es Richtwerte gibt, arbeiten wir hier nicht mit absoluten sondern unseren eigenen Erfahrungswerten für die Dosis der Hylase

Nach der Behandlung mit Hyaluronidase kann es zu Schwellungen und kleinen Hämatomen kommen, die jedoch in der Regel bereits nach wenigen Stunden bis einigen Tagen wieder abklingen.

Häufige Fragen zum Thema Hyaluronsäure und Hyaluronidase

Wenn die Indikation korrekt gewählt ist, hat eine Faltenbehandlung gegenüber invasiven Verfahren viele Vorteile. Die Behandlungen können ambulant direkt im Anschluss an die Beratung durchgeführt werden, die Behandlungszeit liegt zwischen 5-30 Minuten je nach Umfang. Da weder eine invasive Operation noch eine Narkose erforderlich sind, bestehen weniger peri- und postoperative Risiken und es ereignen sich seltener Komplikationen. Zudem ist nur mit geringer Ausfall- und Erholungszeit zu rechnen. In der Regel sind Unterspritzungen mit Hyaluron gut verträglich und liefern natürliche Ergebnisse, wenn man sie nicht zu häufig wiederholt.

Es gibt nicht das bestimmte Alter, ab dem man behandeln kann oder sollte! Ab 25 lässt jedoch die körpereigene Kollagenbildung und die Feuchtigkeit der Haut nach. Präventiv kann hier eine Unterstützung durch Filler oder bei mimikbedingten Falten mit Botulinumtoxin bereits ab diesem Zeitpunkt sinnvoll sein, einer Faltenbildung vorbeugen und die Hautalterung zu bremsen.

Vor einer Hyaluronsäurebehandlungen sollten einige wichtige Hinweise berücksichtigt werden. Diese finden Sie in den Verhaltensregeln.

Die meisten Behandlungen sind relativ schmerzarm, da wir immer versuchen, möglichst ergonomisch zu arbeiten und mit einem Minimum an Einstichen auszukommen. Manche Regionen sind aber schmerzhafter als andere. Diese können teilweise mit Lidocain oberflächlich anästhesiert werden. Die meisten Produkte enthalten zusätzlich Lidocain, welches in den ersten Stunden nach der Behandlung einen schmerzreduzierten Effekt hat.

Nach der Unterspritzung kann es immer zu milden Nebenwirkungen wie Rötungen, Schwellungen oder zu blauen Flecken kommen. Diese klingen spätestens nach 2-3 Tagen ab. Auf Make-up sollten Sie für 24 Stunden nach der Behandlung verzichten. Saunagänge, intensive Sonne und Solariumbesuche sollten Sie zum Schutz der Haut für einige Tage vermeiden.

Der Effekt ist bei den meisten Behandlungen direkt nach der Unterspritzung sichtbar. Bei Fillern mit hoher Wasserbindungskapazität, den Volumizern, verstärkt sich der optische Effekt im Laufe der nächsten Tage noch durch Wassereinlagerung. Je nach eingesetztem Produkt kehren die Ergebnisse über kurz oder lang wieder zum Ausgangsbefund zurück, wobei das alles zwischen ein paar Monaten und etlichen Jahren sein kann. Um das Ergebnis beizubehalten, können die Behandlungen wiederholt werden.

Das Mittel steht in Foren und auch in der Ärztewelt in Verruf, nicht nur die injizierte Hyaluron-Depots sondern auch die im Gewebe vorhandene eigene Hyaluron mitabzubauen und zur Dellenbildung zu führen. 

In der Theorie plausibel können wir das aber aus umfangreicher eigener Erfahrung nicht bestätigen. Bei lokal begrenzter, moderater Injektion haben wir noch nie eine Dellenbildung oder Gewebeabbau beobachtet. 

Was jedoch durchaus zu beobachten ist, dass eine Region, die lange Zeit stark (über)gefüllt war und dann mit Hylase behandelt wird, danach etwas eingefallener aussieht und die Haut in der Anfangsphase nicht so straff wie vorher ist. Das ist aber allzu verständlich und nicht mit Auflösen des eigenen Hyalurons zu verwechseln.

Nach einiger Zeit gleicht der Körper das von selbst wieder aus. Ansonsten kann mit entsprechenden Behandlungen nachgeholfen werden.

Nach einer frischen Hyaluronsäure-Injektion sollte, auch wenn man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, auf jeden Fall den Rückgang der Schwellung (>2 Wochen) abwarten, damit man sieht, ob und wo tatsächlich Korrekturbedarf besteht.

Ansonsten kann ein Auflösen jederzeit erfolgen und ist auch Jahre nach einer Hyaluronsäureinjektion noch möglich und sinnvoll!! Manchmal reagiert der Körper jedoch mit einer Granulombildung und der Filler wird abgekapselt und sehr stark ausgehärtet. In diesen Fällen ist dann eine Hylasebehandlung meist nicht erfolgreich und würde eine chirurgische Entfernung erfordern.

Bevor im gleichen Gebiet erneut Hyaluronsäure unterspritzt wird, empfehlen wir ebenfalls mindestens 2 Wochen Abstand. 

Hylase ist kein Allheilmittel!

Wir begegnen in unserem Praxis-Alltag oft der Vorstellung, man könne unterspritzte Gesichtszonen beliebig modellieren und mit Hylase wieder rückbauen. Das sollte aber vermieden werden.

Eine Hylase-Behandlung ist als Nothelfer für schwere oder langanhaltene Fälle gedacht, denn das Ergebnis ist nicht so gut kalkulierbar wie die Hyaluron-Gabe selbst. Im Zweifel ist es besser, den natürlichen Abbau der Hyaluronsäure abzuwarten. Bei Knötchenbildung durch Granulome, Tränentaschen oder Gefäßkomplikationen kann das Medikament aber in jedem Fall gute Dienste leisten.

Hyaluronsäuren mit Augenmaß

Am besten ist es, die Notwendigkeit von Hylase von vornherein zu vermeiden. Wir injizieren die Hyaluronsäure daher mit Augenmaß – also lieber etwas zu wenig als zu viel. Nachspritzen können wir bei nicht zufriedenstellendem Ergebnis immer. 

Ein punktgenauer Rückbau ist hingegen schwer möglich. Ihr solltet auch darauf achten, dass immer Hyaluronsäure-Präparate von Qualitätsherstellern verwendet werden. Das macht ein wunschgemäßes Filler-Ergebnis wahrscheinlicher und langfristige Probleme seltener.

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